Aktives MuseumGute Geschäfte

Gute Geschäfte. Kunsthandel in Berlin 1933-1945

Anhand der Geschichte von vierzehn Berliner Kunsthandlungen zeigt die Ausstellung beispielhaft, wie die Maßnahmen der nationalsozialistischen Kunst- und Kunsthandelspolitik auf eine bis dahin weitgehend unabhängige Branche wirkten. Neben einigen prominenten Häusern werden auch kleine, bisher weitgehend unbekannte Galerien dokumentiert. Dabei wird auch ein Blick auf die Zeit nach 1945 und hier besonders auf die (zumeist nicht erfolgte) Restitution verfolgungsbedingt entzogener Kunstwerke gerichtet.

Viele Berliner Kunsthändler wurden Opfer der antisemitischen Verfolgung. Sie mussten ihr Geschäft aufgeben, und nicht allen gelang es, rechtzeitig zu emigrieren. Andere waren als Profiteure bei der Liquidation der Geschäfte ihrer verfemten Kollegen oder als Hehler beschlagnahmter und geraubter Kunst aktiv beteiligt. Hinzu kam ab 1937 der Handel mit den in deutschen Museen als »entartet« beschlagnahmten Werken der Moderne. Zwischen 1933 und 1945 fand auf dem Berliner Kunstmarkt ein Verdrängungsprozess statt: während zahlreiche Kunsthandlungen schließen mussten, wuchs die Bedeutung von Auktionshäusern, die private Kunstsammlungen oder ganze Wohnungseinrichtungen von meist jüdischen Berlinern versteigerten. Bis zuletzt profitierte der Berliner Kunsthandel darüber hinaus vom Handel mit Beutekunst aus den im Krieg eroberten Gebieten.

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Gesamtaufnahme Kunsthandel in Berlin 1928 - 1943: Dies ist eine erste Zusammenstellung der Brancheneinträge in den Berliner Adressbüchern für Kunstantiquariate, Kunstauktionshäuser, Kunst- und Gemäldehandlungen, Versteigerer, Auktionatoren und Taxatoren zwischen 1928 und 1943. Sie ist eine gemeinsame Leistung aller AG-Mitglieder. Eine detaillierte Auswertung konnte noch nicht erfolgen. So ist dies ein Angebot und Steinbruch für zukünftige Recherchen.

 

Zeitraum:

10. April31. Juli 2011 in der Stiftung Neue SynagogeCentrum Judaicum

dann als Wanderausstellung im Landesarchiv Berlin, im Haus am Kleistpark und schließlich bis zum 30. Juni 2013 im Mitte Museum